01.07.2015 - Lukaskrankenhaus

Notaufnahme ist auf Hitzepatienten vorbereitet...

...37 Grad und wolkenlos – so lautet die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes für Donnerstag, bezogen auf den Raum Düsseldorf. Die extreme Hitze macht vielen Menschen zu schaffen. In der Zentralambulanz des Lukaskrankenhauses stellt man sich auf Patienten ein, die wegen der hohen Temperaturen kollabieren.
Die Ursache ist bekannt: Flüssigkeitsmangel lässt den Kreislauf zusammenbrechen – bei alten Menschen, aber nicht nur bei ihnen. „Wir hatten hier auch schon Schülerinnen, die am Morgen nur eine Tasse Kaffee getrunken haben“, sagt Oberarzt Tim Wonsyld, in der Zentralambulanz für die internistischen Patienten zuständig. Diese Fälle sieht er als vermeidbar: Trinken, trinken, Sonne meiden, sich ruhig verhalten – die altbekannten Ratschläge gelten nach wie vor. Trinken sollte man in diesen Tagen vor allem Wasser, auch Leitungswasser, Schorle oder Tee. Alte oder kranke Menschen haben es schwerer, ebenso Männer, Frauen und Kinder, die an Durchfall leiden oder Fieber haben und so ohnehin deutlich mehr trinken müssen.
Ein besonderes Problem haben Herz- und Nierenpatienten angesichts der extremen Temperaturen. Entwässerungsmittel oder Betablocker können unter Umständen stärker wirken. Darauf weist Prof. Dr. Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Lukaskrankenhaus, hin. Häufigeres Blutdruckmessen sei angesagt, so der Kardiologe – und das Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Auch für Herzpatienten, die normalerweise weniger trinken sollen, um ihr Herz zu entlasten, gilt: Der Flüssigkeitsverlust in diesen Tagen muss ausgeglichen werden. Sonst drohen noch größere Kreislaufprobleme.
Mit denen haben jetzt auch Menschen zu tun, die sonst beschwerdefrei sind. Tunnelblick, es wird schummrig? „Auch wenn alle gucken. Auf den Boden legen, Beine hoch, Ruhe bewahren“, sagt Tim Wonsyld. Wen es schlimm erwischt, dem hilft nach dem Anruf unter 112 eine Infusion mit Kochsalzlösung im Rettungswagen und die weitere Behandlung in der Zentralambulanz. Gibt es keine weiteren Erkrankungen oder Beschwerden, kann der hitzegeplagte Patient nach etwa drei Stunden wieder entlassen werden.