28.10.2016 - Pathologin aus dem Lukaskrankenhaus trifft Prinzessin Anne in London

Den Hofknicks hat sie diskret weggelassen, aber die Anrede musste natürlich sitzen: „Your Royal Highness“,...

...das aber nur beim ersten Mal, dann „Ma‘am“. Dr. Nora Hinsch, weit über ihren Arbeitsplatz am Lukaskrankenhaus ehrenamtlich engagierte Pathologin, traf in London mit Prinzessin Anne zusammen.
Bindeglied zwischen der Neusser Ärztin und der Königlichen Hoheit ist die Telemedizin. Seit fünf Jahren arbeitet Nora Hinsch bei iPath mit, einer Plattform für etwa 5000 weltweit registrierte Nutzer. Dort legen Ärzte zum Beispiel aus Kambodscha, Afghanistan, Bangladesh, Tansania oder Samoa Fotos von Schnitten vor, die sie nicht schlüssig analysieren können. Ihre Kollegen helfen – wie die Pathologin aus Neuss. Über Jahre wurde  iPath von einem Schweizer Unternehmen unterstützt, nun wurden neue Kooperationspartner gesucht und in Großbritannien gefunden. Die Swinfen Foundation, benannt nach ihren Gründern Lord und Lady Swinfen, arbeitet ähnlich, bislang aber ohne Pathologen. Schirmherrin ist Prinzessin Anne. Zum Jahresempfang der Stiftung war Dr. Hinsch als Repräsentantin von iPath in die noble Draper`s Hall in London eingeladen. Mit Prinzessin Anne, berichtet sie, habe sie eine kurze, aber angeregte Unterhaltung geführt. „Sie wusste genau, wer wir sind und was wir tun“, so die Pathologin.
Nun wird iPath unter dem Schirm der Swinfen Foundation weiterarbeiten. „Dann sind wir endlich ein anerkannter Wohltätigkeitsverein“, sagt Dr. Hinsch, die wie alle Kollegen ehrenamtlich arbeitet. In Neuss hilft sie vor allem Ärzten in Mazar-i-Sharif in Afghanistan und beteiligt sich nicht zuletzt an einer wöchentlichen Weiterbildung junger kambodschanischer Ärzte via Skype. „Es tut doch immer gut, mal über den Tellerrand zu schauen“, sagt sie.