26.05.2017 - Selbstkontrollseminar und Angehörigentreff

Caritas-Fachambulanz für Suchtkranke und Jugend- und Drogenberatungsstelle kooperieren.

Mit dem offenen Angehörigentreff und dem Selbstkontrollseminar „Skoll“ machen die Neusser Caritas-Fachambulanz für Suchtkranke und die Jugend- und Drogenberatungsstelle der Stadt Neuss (drobs) gemeinsam neue Angebote für Suchtkranke und deren Angehörige. Beide finden in den Räumen der Caritas-Suchtkrankenhilfe, Rheydter Straße 176, Neuss, statt und sind zum Beispiel über die Buslinie 849, Haltestelle Kamillianer Straße, erreichbar. Ralf Hörsken, Sozial- und Jugenddezernent der Stadt Neuss, sieht die Zusammenarbeit positiv: "Unter einer Suchterkrankung leiden immer zwei Seiten: Die Erkrankten selbst und deren Umfeld. Ich halte es daher für richtig, dass drobs und Caritas in ihrer Kooperation sowohl den Suchtkranken selbst als auch deren Angehörigen Unterstützung anbieten."

Beim offenen Angehörigentreff finden Angehörige von Suchtkranken Unterstützung, denn Sucht betrifft die ganze Familie: „Angehörige gehören zum Suchtsystem und erhalten etwa die Fassade nach Außen aufrecht.“, erläutert Lisa Bankstahl von der Caritas. Die Drogenabhängigkeit eines erwachsenen Kindes, die Alkoholabhängigkeit des Partners oder der Medikamentenmissbrauch eines Elternteils werfen viele Fragen auf. Oft sind Angehörige in einer solchen Situation erheblichen Belastungen ausgesetzt. Der Treff bietet die Möglichkeit sich zu informieren, auszutauschen und neue Wege zur Bewältigung kennen zu lernen. „Weil Suchterkrankungen immer noch ein gesellschaftliches Tabu sind, können Angehörige oft mit niemandem über ihre Situation sprechen. Im Angehörigentreff haben sie nicht nur die Möglichkeit, ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen, sondern Treffen auch Menschen, denen es ergeht wie ihnen.“, so Ursula Helene Neubert von der drobs. Geleitet wird er von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas-Suchtkrankenhilfe und der Jugend- und Drogenberatung der Stadt Neuss. Die Termine sind jeweils montags, 12. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September und 9. Oktober 2017, 18 bis 19.30 Uhr. Um telefonische Anmeldung unter 02131/889174 oder 02131/5237923 wird gebeten, eine spontane Teilnahme ist jedoch möglich.

Das Selbstkontrollseminar „Skoll“ wird seit vielen Jahren bundesweit durchgeführt, seit 2011 auch im Rhein-Kreis Neuss.
Caritas Suchtkrankenhilfe und Jugend- und Drogenberatungsstelle Neuss bieten montags, beginnend am 12. Juni 2017, jeweils von 16 bis 17.30 Uhr, acht Gruppenveranstaltungen an. Das SKOLL-Gruppenprogramm für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Suchtstoffen bietet systematische Unterstützung dabei, den eigenen Konsum zu hinterfragen, mit dem Ziel ihn zu stabilisieren, zu reduzieren oder ganz auf Suchmittel zu verzichten. „SKOLL arbeitet nicht abstinenzorientiert, sondern holt die Teilnehmer dort ab, wo sie stehen und hilft festzustellen, welches Verhalten zum Komsum führt.Niemand wird gezwungen einen bestimmten Weg zu gehen, sondern wählt sich diesen selbst.“, so Susanne Rückheim von der drobs. „Die Wirksamkeit von SKOLL ist mehrfach nachgewiesen worden und kann bei jeder Sucht helfen, egal ob illegale Drogen, Alkohol und Tabak, Spiel- oder Kaufsucht.“, erläutert Michael Wege von der Caritas. Informationen und Anmeldung sind ab sofort telefonisch unter 02131/889179 oder 02131/5237914 und per E-Mail an michael.weege@caritas-neuss.de oder susanne.rueckheim@stadt.neuss.de möglich.