03.04.2020 - Menschen brauchen Kunst

Alte Post auch während Schließung kreativ

Auch wenn die Türen derzeit verschlossen sind – in der Alten Post wird kreativ gearbeitet. Das Team bereitet u.a. kommende Projekte vor, arbeitet an Dokumentationen und sorgt dafür, dass auch jetzt die Kunst nach außen dringen kann.
Dafür sorgt maßgeblich Bianca Quasebarth: Sie versorgt das interessierte Publikum jetzt online mit Ansichten aus den Räumen der Ausstellung „So nah aus der Ferne“. Auch Infos über die teilnehmenden koreanischen Künstlerinnen und Künstler gibt es täglich neu via Facebook und der Homepage. „Gerade jetzt sind Kunst und Kultur immens wichtig. Wir brauchen sie zur Reflektion und Inspiration. Wenn der Zugang dazu versperrt ist, müssen wir unbedingt neue Wege finden“, davon ist Bianca Quasebarth überzeugt.
Die 29jährige Studentin ist als langjährige Freie Mitarbeiterin des Kulturforums vorwiegend als Assistentin von Klaus Richter im Einsatz, der den Bereich bildende Kunst verantwortet. Parallel studiert sie im Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement an der Heinrich-Heine Uni in Düsseldorf. Ein weiteres abgeschlossenes Studium des Produktdesigns hat sie längst in der Tasche, abgeschlossen an der Kunstakademie im niederländischen Maastricht. „Ich hatte schon als Kind den Wunsch, später beruflich etwas mit Kunst zu machen“, erzählt sie. Nach Neuss fand sie über das viel beachtete Projekt „Triangel“. In dieser Zusammenarbeit zwischen dem Polnischen Institut (wo sie zu jener Zeit ein Praktikum absolvierte), dem Verein der Düsseldorfer Künstler und der Alten Post arbeitete sie im Sommer 2017 als Projektkoordinatorin. Klaus Richter entdeckte ihre Fähigkeiten als Kuratorin und Organisatorin und konnte sie für eine Mitarbeit in der Alten Post gewinnen.
Bei der Vermittlung von Kunst geht es Bianca Quasebarth nicht um die kommerzielle Vermarktung. „Ich sehe meine Aufgabe in der Vernetzung, ich möchte Brücken schlagen und der Kunstszene einen Raum, ein Forum geben. Ich genieße es total, wenn wir beispielsweise in der Vorbereitung für eine Ausstellung Künstler und Künstlerinnen in ihren Ateliers besuchen, wenn ich meine Ideen bei der Hängung der Bilder einbringen kann, wenn der Aufbau einer Ausstellung beginnt,“ berichtet sie. Neben dem guten Gespür und sicheren Blick für die Werke ist ein hohes Organisationstalent wichtig, wenn beispielsweise mehr als hundert Werke der Jahresausstellung wieder wohl verpackt und geordnet zu ihren Besitzern zurückfinden müssen. Bianca Quasebarth erledigt diese Aufgaben mit Ruhe, Umsicht und Sorgfalt. „Ich liebe diese Arbeit und den Austausch mit den Leuten, die Kunst machen. Ich hoffe, dass wir einander bald auch wieder live begegnen können.“