Historisch
Obertor
Mittelalterliches Stadttor und Museum
Die Stadt Neuss hatte früher Mauern zum Schutz.
In den Mauern waren Eingänge in die Stadt.
So einen Eingang nennt man: Tor.
Ein Tor von Neuss heißt: Obertor.
Das Obertor gibt es seit dem 13. Jahrhundert.
Das war im Mittelalter.
Neuss hatte 6 Tore.
Heute gibt es nur noch das Obertor.
Das Obertor war das größte und schönste Tor,
weil es an einem wichtigen Ort war:
Es war an einer Straße, die von Köln nach Krefeld führt.
Die Römer haben diese Straße früher gebaut.
Das Tor war für besondere Menschen.
Zum Beispiel für den Herrscher vom Land
oder für wichtige Besucher von der Stadt.
Im 14. Jahrhundert hat die Stadt
2 runde Türme an das Obertor gebaut.
Die Stadt hat mit dem Obertor gezeigt:
Wir sind eine große Stadt
und wir können uns gut schützen.
Ein anderer Schutz von der Stadt war der Fluss Obererft
und ein Graben mit Wasser.
Am Fluss und am Graben beim Tor waren viele Mühlen.
In der Nähe vom Tor war auch ein Ort,
wo Menschen als Strafe getötet wurden.
Früher gab es viele Angriffe auf die Stadt Neuss.
Darum war das Obertor oft kaputt.
Im Jahr 1474 und 1475:
Herzog Karl der Kühne von Burgund
hat die Stadt Neuss angegriffen.
Sein Lager war in einem Kloster vor dem Obertor.
Der Name vom Kloster war:
Kloster der Regulierherren.
Die Menschen in Neuss haben gebetet,
damit der Angriff aufhört.
Sie haben in einer Kapelle gebetet,
die beim Obertor war.
Der Name von der Kapelle war:
Kapelle zur schmerzhaften Mutter.
Herzog Karl der Kühne von Burgund hat aufgegeben.
Er hat die Stadt Neuss nicht mehr angegriffen.
Dafür haben die Menschen Gott gedankt.
Darum haben sie das Obertor
eine kurze Zeit anders genannt.
Der andere Name war: Liebfrauentor.
Im Jahr 1586:
Es gab ein großes Feuer in der Stadt.
Das Feuer hat viele Häuser zerstört.
Beim Obertor hat das Feuer nicht viel zerstört.
Aber die Stadt wollte hier nichts bauen.
Im 17. Jahrhundert wollte Neuss
eine Burg mit Schutzmauern bauen.
So eine Burg nennt man: Zitadelle.
Am Ende vom 18. Jahrhundert:
Beim Obertor wurden noch mehr Mühlen gebaut.
Am Anfang vom 19. Jahrhundert:
Die Stadt Neuss brauchte keine Mauern
und keine Tore mehr.
Es gab dann nur noch das Obertor.
Das Obertor war das letzte Tor von Neuss.
Ab dem Jahr 1828:
Im Obertor war ein Pfandhaus.
Hier konnte man sich Geld leihen.
Früher hießen Pfandhäuser so genannt: Leih-Anstalt.
Ab dem Jahr 1880:
Im Obertor war eine Ausstellung
mit alten Kunstwerken.
Die Kunstwerke waren von diesem Verein:
Altertums-Verein.
Im Jahr 1900:
Es gab ein Feuer in einer Mühle beim Obertor.
Das Obertor hatte auch Schäden vom Feuer.
Die Stadt muss das Obertor reparieren.
Von den Jahren 1900 bis 1906:
Der Deutsche Kaiser Wilhelm der Zweite gibt Geld,
damit die Stadt das Obertor reparieren kann.
Aber beim Obertor soll nicht alles gleich bleiben:
Am Tor war immer viel Verkehr.
Viele Kutschen mussten durch das Tor durch.
Das sollte anders werden.
An einer Seite vom Tor waren Mauern und Häuser.
Die Mauern und Häuser wurden abgerissen.
So war mehr Platz für eine Straße neben dem Tor.
Ab dem Jahr 1920:
Im Obertor war ein Jugendheim.
Nach dem Zweiten Weltkrieg:
Das Städtische Museum am Markt war zerstört.
Die Kunstwerke aus dem Museum
wurden ins Obertor gebracht.
Ab dem Jahr 1950:
Das Obertor war das neue Museum.
Aber es gab zu viele Kunstwerke.
Im Obertor war nicht genug Platz.
Vom Jahr 1963 bis 1975:
Die Stadt hat ein neues Haus für die Kunstwerke
geplant und gebaut.
Das neue Haus steht beim Obertor.
Es gibt eine Brücke zwischen dem Obertor
und dem neuen Haus.
Im Obertor gibt es heute Kunstwerke,
die mit der Geschichte von der Stadt zu tun haben.
Die Infos und Texte sind aus dem Stadt-Archiv Neuss.
Cornelius Uerlichs hat das Aussehen von der Info-Tafel geplant.
Die Verkehrsverein Neuss hat die Info-Tafel bezahlt.
Der Text in Leichter Sprache ist von:
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 2018.