Klimaschutz

Mit Klimaschutz sind Maßnahmen gemeint, die dem vom Menschen gemachten Klimawandel entgegenwirken sollen. Dabei geht es hauptsächlich um die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen, insbesondere Kohlenstoffdioxid (CO2). Deutschland ist der sechstgrößte CO2-Produzent der Welt. Jeder Bundesbürger und jede Bundesbürgerin produzieren dabei durchschnittlich jährlich knapp neun Tonnen CO2 und tragen so zum Klimawandel bei. Dabei ist es gar nicht so schwer, mit einfachen kleinen Maßnahmen und Umstellungen im Alltag seine eigene CO2-Bilanz zu verringern und somit aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Wir möchten Ihnen einige dieser Maßnahmen vorstellen und zeigen, dass aktiver Klimaschutz gar nicht so aufwändig ist. Dabei werden Ihnen in vielen Fällen nicht nur das Klima, sondern auch der eigene Geldbeutel und Ihre Gesundheit danken!

Die meisten CO2-Emissionen der Privathaushalte in Deutschland werden durch Strom und Heizung verursacht. Hier gibt es gleichzeitig das größte Einsparpotenzial. Die zweitmeisten CO2-Emissionen werden durch die Mobilität und den Verkehr verursacht. Einen weiteren bedeutenden Anteil an den CO2-Emissionen haben der eigene Konsum und das Einkaufsverhalten.

  1. Strom und Heizung
  • Hier haben wir zahlreiche Tipps für Sie aufgelistet, wie Sie im Alltag viel Energie sparen können. Dadurch schützen Sie das Klima und können gleichzeitig auf das Jahr hochgerechnet Ihre Energiekosten deutlich reduzieren. Außerdem finden Sie eine Übersicht über Förderprogramme von EU, Bund, Ländern und Energieversorgern im Bereich Klimaschutz.
  • Im Solarpotenzialkataster können Sie einsehen, ob sich Ihr Haus grundsätzlich für das Aufstellen von Photovoltaikanlagen und damit für die eigene Erzeugung und Nutzung von Sonnenstrom eignet.
  1. Verkehr/Mobilität
  • 40-50% der Autofahrten in deutschen Großstädten werden für eine Strecke von weniger als 5 km durchgeführt. Auf solchen Strecken ist das Fahrrad z. T. sogar das schnellere Verkehrsmittel, mit Sicherheit aber klimafreundlicher und gesünder! Also: für kurze Wege einfach das Auto gegen das Fahrrad tauschen. Oder nehmen Sie sich auch mal die Zeit für einen Spaziergang. Ihre Gesundheit und das Klima werden es Ihnen danken!
  • Für weitere Strecken kann der öffentliche Nahverkehr eine Alternative sein. Für die morgendliche Pendelstrecke einfach den Stau auf den Straßen gegen ein kleines Nickerchen im Zug eintauschen oder sich endlich mal die Zeit für ein gutes Buch nehmen. Auch die innerstädtischen Wege können mit dem Bus oder der Bahn zurückgelegt werden. Also: öfter mal das Auto stehen lassen!
  • Da das Fliegen die klimaschädlichste Reiseform ist, sollte weitestgehend auf das Fliegen verzichtet werden. Insbesondere Inlands- und Kurzflüge sollten vermieden und durch die Bahn ersetzt werden.
  1. Konsum und Einkaufsverhalten
  • Beim Kauf von Nahrungsmitteln gilt eine einfache Regel: kaufen Sie regional und saisonal. Bei regionalen Lebensmitteln sind die Transportwege z.T. erheblich kürzer, so kann CO2 eingespart werden. Obst und Gemüse, welches nicht in die Saison passt, muss oft kühl gelagert und auch über längere Strecken transportiert oder mit mehr Energieaufwand angebaut werden und verursacht so höhere CO2-Emissionen als saisonales Obst und Gemüse. Hier finden Sie einen Saisonkalender, aus dem Sie entnehmen können, welches Gemüse und welches Obst zu welcher Jahreszeit „Saison“ hat.
  • Achten Sie, wenn möglich, auch darauf, frische und unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen und beispielsweise auf Tiefkühlkost zu verzichten. Je umfangreicher ein Lebensmittel verarbeitet und gekühlt wird, desto höher sind der Energieaufwand und damit auch der CO2-Ausstoß.
  • Beim Fleisch und auch bei anderen tierischen Lebensmitteln, wie Milch und Eiern (insbesondere aus Massentierhaltung), lautet die Faustregel: weniger ist mehr. Denn durch die Viehzucht entstehen weitaus mehr CO2-Emissionen als beispielsweise beim Gemüseanbau. Einerseits werden aufgrund des hohen Futtermittelbedarfs der Tiere in der EU große Flächen des Regenwaldes in den Tropen gerodet, um dort Soja anzubauen, und dieser "Flächenfraß" steigt weiter. Andererseits werden durch die Viehzucht selber Treibhausgase wie CO2 und das deutlich klimaschädlichere Methan ausgestoßen. Wenn Sie also an einigen Tagen in der Woche auf Fleisch verzichten, bedeutet das aktiven Klimaschutz. Wenn jeder Bundesbürger nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, könnte das laut WWF zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht umgerechnet 75 Milliarden PKW-Kilometern (Quelle WWF). Gleichzeitig können Sie bei einem gewissen Verzicht auf Fleisch Geld sparen und Ihrer Gesundheit Gutes tun. Denn vegetarische Ernährung ist auf Dauer gesünder als fleischlastige Ernährung.
  • Bein Konservieren von Lebensmitteln einfach mal wie zu Omas Zeiten einmachen statt einfrieren! So wird ständiger Energiebedarf vermieden.
  • Beim Kauf anderer Konsumgüter sollte man sich zwei Fragen stellen:
    1. Brauche ich das wirklich? Denn der Verzicht spart beispielsweise direkt die CO2-Emissionen der Herstellung des Konsumguts ein.
    2. Wie lange habe ich etwas von dem Produkt? Langlebige Produkte haben auf lange Sicht eine bessere CO2-Bilanz. Steigen Sie beispielsweise für den Coffee to go auf einen Mehrwegbecher um. Hier bietet Ihnen die Stadt Neuss einen eigenen Neusser Becher an.
  • Beim Neukauf von Elektrogeräten können energieeffiziente Geräte auf lange Sicht den Stromverbrauch verringern, die CO2-Bilanz verbessern und so Ihren Geldbeutel schonen.

Sind Sie noch an weiteren brauchbaren Tipps interessiert, möchten Sie sich mit anderen Engagierten austauschen oder Ihren eigenen CO2-Verbrauch errechnen lassen? Hier finden Sie ergänzende hilfreiche Webseiten:

https://www.mein-klimaschutz.de/

https://www.co2online.de/

http://www.uba.co2-rechner.de/de_DE/

Wenn Sie noch Fragen haben, schreiben Sie uns einfach unter klimaschutz@stadt.neuss.de.